Immer wieder werde ich nach der Methode gefragt, mit der wir arbeiten. Ich kann gut nachvollziehen, dass Interessenten wissen möchten, was sie bei uns erwartet. Da es bei der Hundeerziehung meiner Meinung nach jedoch keine einzig-wahre Methode gibt, möchte ich etwas ausführlicher hierzu antworten.
Ich habe mich ganz bewusst dagegen entschieden, eine starre Methode zu lernen und anzuwenden. Es gibt in Deutschland unzählige "Akademien", "Ausbildungszentren", "Trainer-Schulen" usw., die für viel Geld, ein Konzept verkaufen, das dann natürlich das einzig richtige und gute ist. Oft läuft das in reinem Fernunterricht oder in Wochenendseminaren ab. Hauptsächlich auf jeden Fall theoretisch. Danach darf man sich dann "Hundepsychologe", "Hundeverhaltenstherapeut" oder ähnliches nennen. Und damit man diesen Titel überhaupt angeben darf, muss man dann in den meisten Fällen jährlich eine höhere Summe an das Institut zahlen, bei dem man die "Ausbildung" gemacht hat. Lassen Sie sich also bitte nicht von solchen Titeln blenden. Die Ausbildungen dazu sind nicht vergleichbar mit den Ausbildungen im Humanbereich! Für mich klang das auf jeden Fall alles extrem nach Geldmacherei, ohne viel Nutzen für den jeweiligen Teilnehmer. Außerdem möchte ich wie gesagt nicht starr nach irgendeinem System arbeiten, sondern offen sein für verschiedene Lösungswege und mich nicht an ein bestimmtes Institut mit den dazugehörigen "Dozenten" binden.
Nach viel viel viel informieren über Angebote, entschloss ich mich deshalb, das Geld lieber in regelmäßige Fachseminare bei den unterschiedlichsten Leuten und zu den unterschiedlichsten Themen zu investieren. Im Endeffekt sicherlich nicht günstiger, aber für mich die sinnvollere Variante. Ich besuche jährlich mehrere Seminare (alle anderen Trainer auch), lese dazu ständig aktuelle Fachliteratur, nehme an Vorträgen teil, tausche mich in Foren und mit Kollegen aus. Dies bringt mir persönlich wesentlich mehr. So kann ich mich zu neuen "Methoden" zeitnah informieren und entscheiden, ob sie für meine Arbeit in Frage kommen oder nicht.
Ich möchte Sie jetzt aber hier nicht so ungewiss lassen, sondern auch noch was konkret dazu sagen, wie wir arbeiten.
Grundsätzlich baut unsere Erziehung auf positive Verstärkung auf. Richtiges Verhalten wird also gelobt und belohnt und somit verstärkt. Hierzu setzen wir die Stimme des Besitzers, Futter-Belohnung und Spielzeug ein (evtl. auch den Clicker). Es gibt Momente in der Erziehung des Hundes, wo positive Verstärkung an ihre Grenzen kommt. In diesen Fällen muss der Hund lernen, dass ein bestimmtes Verhalten negative Auswirkungen hat und nicht erwünscht ist. Hierzu wird der Hund auf ein Abbruchkommando konditioniert und körpersprachlich eingeschränkt. Allerdings lehnen wir Hilfsmittel wie Stachelhalsbänder, Riemen-Halsbänder, Reizstromgeräte usw. ab und diese sind auf unserem Hundeplatz auch nicht erlaubt. Wir sind der Meinung, dass es nicht Zweck einer Hundeschule sein kann, Hunde über Schmerzen zu erziehen! Grenzen ja - Schmerzen nein!
Alle Hilfsmittel, die wir verwenden, werden auf den jeweiligen Hund, sein Verhalten und den Besitzer abgestimmt. Grundsätzlich verwenden wir nur soviele Hilfsmittel wie nötig und sowenige Hilfsmittel wie möglich. Nicht jeder Hund, der anfangs an der Leine zieht, bekommt gleich ein Halti an. Und nicht jeder Hund kann über Futter-Belohnung ausgebildet werden.
Das ist so das, was mir in Bezug auf meine/unsere "Methode" einfällt. Wenn Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne persönlich bei mir.
Hundezentrum Lucky Dogs
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